Wettersatelliten in Europa
Wettersatelliten sind Erdbeobachtungssatelliten, mit denen die meteorologischer Vorgänge auf der Erde beobachtet werden. Dabei unterscheidet man zwischen den so genannten geostationären Satelliten und den polarumlaufenden Satelliten. Die ersteren befinden sich in einer Höhe von knapp 36000 Kilometern über der Erdoberfläche oberhalb des Äquators. Von der Erde aus gesehen bleiben sie an einem festen Punkt, da sie sich mit der gleichen Winkelgeschwindigkeit um die Erde drehen, wie diese sich um sich selbst. Mit einer raschen Bildfolge von bis zu zwölf Bildern pro Stunde, die durch die gleichbleibende Position gegenüber der Erde immer den gleichen Bildausschnitt zeigen, lassen sich mit diesen Wettersatelliten die, aus dem täglichen Wetterbericht bekannten, Satellitenfilme erstellen.
Im Gegensatz zu den geostationären Satelliten befinden sich die polarumlaufenden Satelliten auf einer Umlaufbahn in ungefähr 800 Kilometern über der Erdoberfläche. Sie bewegen sich auf ihrer Umlaufbahn synchron zur Sonne. Auf diese Weise ist es möglich, innerhalb von zwölf Stunden die komplette Erdoberfläche einmal abzutasten. Jede Erdumrundung dauert hierbei knapp zwei Stunden. Durch die Kombination beider Arten von Satelliten ist eine lückenlose Beobachtung der Erde möglich. Die durch die Wettersatelliten gewonnen Daten und Bilder werden zur Auswertung des aktuellen Wettergeschehens genutzt. Gerade in Gebieten mit einer geringen Bevölkerungsdichte und in nicht oder nur sehr schwer zugänglichen Regionen, erhalten die Meteorologen so einen genauen Überblick über die wetterwirksamen Abläufe. Auch werden die Daten zur Kontrolle der Präzision von Wettervorhersagen durch verschiedene Modelle genutzt.
Durch die an Bord eines Wettersatelliten befindlichen Bildsensoren werden die verschiedenen Strahlungen, meist im sichtbaren und infraroten Bereich gemessen. Die so passiv gemessene Strahlung gibt bei der Auswertung Aufschluss über die vorliegenden Wetterlagen. So werden zum Beispiel Regenwolken, bestehend aus Wassertropfen, anders dargestellt als die aus Eiskristallen bestehenden Schneewolken. Durch den Abgleich verschiedener, zeitversetzt aufgenommener, Aufnahmen, können durch die unterschiedliche Position dieser Wolken Aussagen über die Windgeschwindigkeit getroffen werden.